Wenn man über die Gastronomie auf Andros sprechen will, sollte man zuerst über seine Süßspeisen sprechen - und zwar insbesondere über seine sog. Löffelsüßigkeiten mit Sirup (Glyka tou Koutaliou). Besonders beliebt sind: Karydaki (kleine Walnuss, auf der Insel gibt es viele Walnüsse), Nerantzaki, die gerollte Pomeranze, Triantafyllo (Rose), Vyssino (Sauerkirsche) und das einmalige Anthos Lemonias (Zitronenblüte). Es lohnt sich, Pambiloni, das aus einer großen, aromatischen Zitrusfrucht der Insel hergestellt wird, und auch Bergamotte zu kosten.
Besonders beliebt sind außerdem Amygdalota (Mandelkonfekt) mit Blütenwasser mit ihrem einmaligen Aroma und Geschmack, Kaltsounia, mit Walnuss und Honig gefüllt, und Pasteli, das aus lokalen Walnüssen und Sesam hergestellt wird. Etwas ganz Besonderes sind die Pastelaries: getrocknete Feigen mit geriebener Walnuss, Zimt und Sesam. In den Konditoreien der Insel kann man Soumada kosten, ein erfrischendes Getränk aus Bittermandel, das man früher meistens auf Hochzeitsfesten anbot.
Obwohl es keinen organisierten Getränkehersteller auf der Insel gibt, kann man leicht (hauptsächlich bei den Frauengenossenschaften) hausgemachte Liköre, aber auch Raki finden. Etwas ganz Besonderes ist Potzi, eine Mischung aus Raki und Honig. Früher verwendete man für seine Herstellung Raki aus Maulbeeren, da dieser stärker ist.
Es gibt viele Weinstöcke, aber keine Winzereibetriebe. Besucher sollten unbedingt den Rotwein der Sorte Koumari kosten. Andros hat seit jeher (und hat immer noch) eine entwickelte Viehzucht und eine bedeutende Käsetradition. Heutzutage gibt es auf der Insel kleine Käsereien, die Käse von ausgezeichneter Qualität herstellen. Lassen Sie uns die wichtigsten Sorten kennenlernen:
Petroti oder Armexia oder Analati: Frischer, weißer, mittelharter Kuhmilchkäse. Er ist besonders schmackhaft und kann allein oder zu Gerichten serviert werden; außerdem wird er für Pasteten verwendet oder zu Trockenfrüchten als Nachtisch serviert.
Volaki: Er wird aus pasteurisierter Kuhmilch hergestellt. Der Käse hat einen reichhaltigen Buttergeschmack, eine konische Form und erinnert an Mozzarella. Er wird für die Zubereitung von Salaten verwendet, kann aber auch auf Brot gegessen werden. Wenn er lange genug im Kühlschrank bleibt, wird er hart, gelblich und bekommt einen pikanten Geschmack. In harter Form passt er besonders gut zu Raki. Gerieben wird er zu Teigwaren serviert.
Pikante Kopanisti: Dieser Käse wird aus Myzithra hergestellt, die man in einem Tongefäß mit Salz gären lässt. Dieser Prozess wird in regelmäßigen Abständen dreimal wiederholt. Das Gefäß wird luftdicht verschlossen; an seiner Öffnung wird ein mit Essig getränktes Tuch angebracht. Nach zehn Tagen ist der Käse fertig. Was das Kulinarische anbelangt, so ist das Markenzeichen der Insel die sog.
Frutalia. Es handelt sich dabei um ein Omelett mit feinen runden Kartoffelscheiben, Gewürzen, lokalen Würsten und Glina (Schweinefett), das einen ganz besonderen Geschmack hat. Es gibt viele Varianten davon, die es sich zu kosten lohnt. Zum Beispiel Frutalia mit frischen Puffbohnen, mit Zucchini, mit Artischocken, mit Zucchiniblüten.
Außer den ausgezeichneten hausgemachten Würsten mit Anisaroma kann man auf Andros Louzes finden - geräucherte Schweinefleischstücke, in Rotwein mit Fenchel und Pfeffer mariniert. In der Küche von Andros nimmt Lambriatis einen besonderen Platz ein, das eines der reichhaltigsten und aromatischsten Ostergerichte ist. Es handelt sich um mit drei verschiedene Käsesorten, Eiern, Reis, Minze und Petersilie gefülltes Lamm, das langsam auf Holzfeuer für 8-10 Stunden gebraten wird.